Zwar zeige sich in besseren Frühindikatoren zur Konjunktur und steigendem Konsum eine wirtschaftliche Erholung; die werde jedoch von den strengeren Eindämmungsmaßnahmen gefährdet.
Botte: „Die Erholung in den USA ist daher zerbrechlich. Die Arbeitslosenunterstützung macht sechs Prozent des verfügbaren persönlichen Einkommens aus. Die Bundestransfers von 600 Dollar pro Woche laufen bald aus, und der Kongress muss sich noch auf ein weiteres Finanzpaket von einer Billion Dollar einigen. Das Bundesdefizit ist außer Kontrolle geraten. Die Trump-Regierung bemüht sich nach Kräften, ein Umfeld zu ändern, das eine demokratische Wende im November eindeutig begünstigt. Umfragen deuten in der Tat auf einen erdrutschartigen Sieg der Demokraten in diesem Herbst hin.
Die Trägheit der US-Anleihenrenditen hält Botte für einen Nebeneffekt der fiskalischen Dominanz, da die Fed aus dem Ruder gelaufene Defizite finanzieren müsse.
Botte: „Es ist die Höhe des Defizits, die derzeit den Umfang der Geldschöpfung diktiert. Der zusätzliche Kreditbedarf in Höhe von einer Billion USD wird vollständig von der Fed absorbiert werden, bevor eine neue Politik der Zinskurvensteuerung in Kraft treten wird. Dieses Marktumfeld verringert die Volatilität und begünstigt daher Carry Trades – umso mehr, als die internationalen Spannungen in letzter Zeit zugenommen haben. Trotz der berechtigten Sorgen um den Effekt der verstärkten Emission von langlaufenden Staatsanleihen ist die Zinskurve wieder flacher geworden.“
Den kompletten Wochenbericht von Axel Botte und die dazugehörigen Daten finden Sie hier im englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.