1) Gold wird zum Safe Haven
In dem Maße, wie zunehmend mehr Anleihen negative Realrenditen aufweisen, verlieren Rentenanlagen an Bedeutung als sicherer Hafen. Das erhöht den Druck auf die Investoren, alternative Sicherheitszonen zu finden, in denen die Inflation keinen Schaden anrichten kann. Vor diesem Hintergrund wird Gold zum neuen sicheren Hafen. Die Assetklasse bietet zumindest kurzfristig Schutz vor Vermögensentwertung.
2) Schwacher US-Dollar – günstiger Goldpreis
Der US-Dollar ist zuletzt unter Druck geraten. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von der Covid-19-Krise über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen bis hin zu sinkenden Realzinsen in den USA. Was immer auch der Haupttreiber der Entwicklung sein mag ist weniger entscheidend, als die Tatsache, dass die US-Währung an Wert verliert. Für Goldinvestoren wird der Ankauf von Gold damit günstiger. Denn weltweit wird das Edelmetall vor allem in US-Dollar gehandelt.
3) Gold als Stabilitätsanker im Portfolio
Der Nutzen, den festverzinsliche Anleihen als Stabilitätsanker im Portfolio bisher bieten konnten, wird angesichts sinkender Renditen von Tag zu Tag geringer. Die Fähigkeit etwa von Staatsanleihen, das Aktienrisiko in Stresszeiten auszugleichen, nähert sich der Untergrenze. Infolgedessen wenden sich die Anleger anderen Mitteln zum Ausgleich des Aktienrisikos zu, und Gold ist eine der Optionen.
Angesichts dieses Umfelds sollte der Goldpreis seinen Höhenflug fortsetzen können, schreibt Janasiewicz. Begleitet werden dürfte dies allerdings mit einer gegenüber den klassischen Safe Haven Anlagen höheren Volatilität. Den Grund hierfür sieht Janasiewicz darin, dass Gold stärker auch durch spekulative Investoren genutzt werde.