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„Steigende Infektionszahlen und die Sorge vor neuen Lockdowns drückte auf die Stimmung der Anleger, genauso wie das Ausbleiben neuer Staatshilfen noch vor den US-Wahlen. Bisher wurden weltweit gigantische Summen zur Abmilderung der Covid19-Pandemie ausgegeben. In den USA entsprechen die allein in den ersten Wochen bereitgestellten Mittel 14 Prozent des Bruttoinlandprodukts, in Deutschland 33 Prozent und in Italien sogar 44 Prozent. Gemeinsam mit den geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken gelang es so, die Märkte zunächst zu stabilisieren.
Die Coronakrise ist allerdings keineswegs bereits gemeistert. Auch in Europa steigen die Infektionszahlen wieder deutlich an, und zahleiche Staaten erlassen erneut Restriktionen. Selbst wenn ein zweiter Lockdown vielerorts verhindert werden kann, bleibt die Lage angespannt. Die damit verbundenen Verunsicherung schlägt auf die Märkte durch. Vor diesem Hintergrund werden Wirtschaft und Finanzmärkte weiterhin auf die Hilfe der Staaten und Notenbanken angewiesen sein. Die Gefahr einer länger anhaltenden Abhängigkeit steigt. Sollte die „Droge“ Geld irgendwann einmal nicht mehr zur Verfügung stehen, könnten die Entzugserscheinungen hart werden. Wichtig ist daher, den Entzug nicht abrupt einzuleiten und das Geld vor allem für solche Maßnahmen auszugeben, die tatsächlich in der Lage sind, ein selbsttragendes Wachstum herbeizuführen.“
Esty Dwek, Head of Global Market Strategy, Natixis Investment Managers Solutions
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