Verbraucherausgaben und Ausgabenprogramme stützen Wachstum 2022
2022 wird das Wachstum in den Industrieländern in der ersten Jahreshälfte weiterhin stark sein, gefolgt von einer allmählichen Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt erwarten die Experten von Natixis Investment Managers zudem rückläufige Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Wirtschaftsgeschehen. Sie bleiben daher konstruktiv für Risikoanlagen, die weiterhin von starken Gewinnen und den Auszahlungen aus den mehrjährigen Haushaltspaketen in den USA und Europa unterstützt werden dürften.
In seinem Ausblick schreibt James Beaumont von Natixis Investment Managers Solutions:
„Wir blicken positiv auf das Jahr 2022, da die USA und Europa offenbar entschlossen sind, Sparmaßnahmen zu vermeiden. Wir gehen davon aus, dass das Wachstum in der ersten Hälfte des nächsten Jahres weiterhin über dem Trend liegen wird, insbesondere in den Industrieländern, da vor allem die Verbraucherausgaben stark bleiben. In der zweiten Jahreshälfte rechnen wir mit einer Normalisierung des Wachstums, wenn die starke Wiederbelebung zu Ende geht, überschüssige Ersparnisse ausgegeben sind und die Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur zurückgefahren werden.
Auch in Europa rechnen wir 2020 mit einer sehr robusten Nachfrage von Seiten der Verbraucher. Es ist unwahrscheinlich, dass die Serie von einschneidenden Corona-Einschränkungen länger andauert. Dies wird die Stimmung der Verbraucher und den weiteren Abbau des Nachholbedarfs unterstützen. Gleichwohl sind wir uns der Abhängigkeit Europas von der chinesischen Wirtschaft bewusst, die sich zuletzt verlangsamt hat. Stimulierende Konjunkturimpulse werden dennoch nicht ausbleiben. Es wird allerdings einige Zeit dauern, bis diese sich auswirken.
Kein schnelles Nachlassen der Inflation zu erwarten
Obwohl wir glauben, dass wir in den USA und Europa kurzfristig noch höheren Inflationsdruck geben könnte, dürfte der Preisdruck im Laufe des nächsten Jahres nachlassen, da das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage beseitigt wird und die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt nachlässt. Es kann allerdings noch etwas dauern, bevor der immer noch vorhandene demografische und technologische Deflationsdruck wieder einsetzt.
Insbesondere die Energiepreise dürften 2020 weiterhin hoch bleiben. Hierfür sprechen zum einen die Verknappung des Angebots an fossilen Brennstoffen im Zuge der weltweiten Klimaschutzbemühungen sowie zum anderen der damit verbundene Rückgang an CAPEX-Investitionen in die fossile Energiewirtschaft. Angesichts der hohen Nachfrage vor allem der Schwellenländer dürfte diese Situation zu weiterhin hohen Preisen am Energiemarkt führen.