Botte: „Der Dollar ist ein Barometer für die Risikoaversion, aber es sieht so aus, als ob das Aufwärtspotenzial des Dollars nun ausgeschöpft ist. Die Erholung der Aktienindizes geht mit einer Verengung der Spreads bei den Unternehmensanleihen einher. Die Performance europäischer Anleihen bleibt jedoch hinter derjenigen der US-Anleihen zurück. Staatsanleihen bilden angesichts der Risiken im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Zinsanstieg eine Ausnahme. Wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde heute die Entscheidungen des EZB-Rats kommunizieren wird, ist entscheidend für die Entwicklung der Spreads in den kommenden Wochen.
In der Eurozone spricht das Inflationsbild zweifellos für eine Straffung der Geldpolitik. Die Inflation überrascht in den meisten Ländern nach wie vor mit einem Anstieg, und die Erzeugerpreise lassen keine Ruhepause erwarten. Weil die Verschuldung der Peripherieländer diese so anfällig macht für eine Straffung der Geldpolitik, sind die der Eurozone innewohnenden asymmetrischen Risiken von der EZB nur schwer in den Griff zu bekommen, trotz möglicher beruhigender Worte von Christine Lagarde. Flexibilität wird der Schlüssel zur EZB-Politik bleiben. Der Spread für 10-jährige italienische Anleihen stieg wieder auf über 200 Basispunkte und zog die iberischen Anleihemärkte mit sich. Die anfälligsten Ratings werden immer zuerst verkauft. Die französischen und belgischen Staatsanleihen hingegen bleiben vom Misstrauen der Anleger verschont - vorerst.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochter von Natixis Investment Managers finden Sie hier im englischen Original (PDF-Download). Das Thema der Woche analysiert die Entwicklung der Spreads für europäische Staatsanleihen.