Natixis Global Retirement Index: Gute Aussichten für deutsche Ruheständler

Natixis Investment Managers | 11.09.2024 12:16 Uhr
Patrick Sobotta, Geschäftsführer und Leiter der Region Zentral- und Osteuropa bei Natixis IM / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers
Patrick Sobotta, Geschäftsführer und Leiter der Region Zentral- und Osteuropa bei Natixis IM / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers

Wie gut lässt es sich im Ruhestand leben? Dieser Frage geht der von der französischen Investmentgesellschaft Natixis Investment Managers jährlich erstellte Global Retirement Index nach. Darin werden die Lebensbedingungen für Ruheständler in insgesamt 44 Ländern untersucht. In Europa müssen sich die Menschen danach am wenigsten Sorgen machen. Acht der Top Ten-Länder des Rankings befinden sich dort. Den ersten Platz belegt die Schweiz, gefolgt von Norwegen und Island. Deutschland verbessert sich in der diesjährigen Betrachtung von Rang 9 auf Rang 8.

Der in Zusammenarbeit mit Core Data Research erstellte Index berücksichtigt 18 für einen sicheren Ruhestand relevante Faktoren aus den Bereichen Gesundheit, materielles Wohlbefinden, allgemeine Lebensqualität und Finanzen. Während Deutschland in den ersten drei Feldern gute Ergebnisse zwischen 78 und 88 Prozent aufweist, fällt die Bewertung im Bereich Finanzen mit lediglich 64 Prozent deutlich schlechter aus. Unter den Top Ten-Ländern des Rankings liegt einzig Dänemark unter diesem Wert. Ausschlaggebend für das nur mäßige Abschneiden beim Thema Finanzen ist vor allem die Überalterung der deutschen Gesellschaft und der daraus resultierende Druck auf das deutsche Rentensystem, für dessen Reform in diesen Tagen ein Gesetzesentwurf erwartet wird. Auch die vergleichsweise hohe Steuerbelastung wirkt sich negativ aus.

“Das insgesamt gute Abschneiden Deutschlands sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit Blick auf die finanzielle Sicherheit der Ruheständler hierzulande noch einiges zu tun ist”, sagt Patrick Sobotta, bei Natixis IM Geschäftsführer in Deutschland, Österreich sowie Mittel- und Osteuropa. Dies gelte auch für die private Altersvorsorge. “Diese Säule muss gestärkt werden, und die von der Bundesregierung geplante Einführung eines geförderten Altersvorsorgedepots ist ein Schritt in die richtige Richtung”, so Sobotta. “Mit mehr Flexibilität als in der Riester-Rente sind die Chancen am Kapitalmarkt besser zu nutzen. Die Finanzdienstleister sind gefordert, individuelle Lösungen anzubieten und Privatanlegern den Zugang auch zu privaten Märkten zu ermöglichen. Vor allem große Investmenthäuser mit einer differenzierten Produktpalette sind prädestiniert, diese Aufgabe erfolgreich wahrzunehmen.”

Mehr Eigenverantwortung notwendig

Dass die Anstrengungen bei der finanziellen Eigenvorsorge nicht nur in Deutschland ein Thema sind, belegt eine weitere, langfristig angelegte Studie im Auftrag von Natixis IM*. Danach ist über alle dort untersuchten Länder hinweg die Zahl derjenigen angestiegen, die der Meinung sind, für ihre Altersvorsorge selbst verantwortlich zu sein, anstatt sich allein auf die staatliche Rente zu verlassen. In der letzten Befragung von 2023 antworteten 81 Prozent der Befragten entsprechend. 2015 waren es noch 67 Prozent. Darüber hinaus stieg die Zahl jener Personen, die glauben, dass es ein Wunder brauche, um einen sicheren Ruhestand zu gewährleisten von 40 Prozent im Jahr 2021 auf 45 Prozent im Jahr 2023. Fast jeder Fünfte (19%) gab an, sich seinen Ruhestand selbst dann nicht leisten zu können, wenn er bis dahin eine Million Dollar angespart haben sollte.

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