Finanzmärkte erstaunlich gelassen trotz Eskalation - Fed im Dilemma zwischen Zöllen und Arbeitsmarkt

Über die verhaltene Reaktion der Finanzmärkte auf die kriegerische Eskalation im Nahen Osten wundert sich Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management. Angesichts der hohen Risiken sei die Erholung der risikobehafteten Anlagen zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Selbst die implizite Volatilität habe sich bei 22% eingependelt. Natixis Investment Managers | 24.06.2025 09:33 Uhr
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers

„Es findet nicht einmal die sonst übliche Flucht in sichere Staatsanleihen statt. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen ist zum Ende der Woche wieder über 4,40% gestiegen. Dieses Paradoxon erinnert uns daran, dass der Anleihenmarkt gegenwärtig von widerstrebenden Gegenkräften geprägt ist: Hier der Status quo der Geldpolitik der Fed, dort die Fiskalpolitik. Und die Zölle erhöhen die Preise, beeinträchtigen aber auch die Verbrauchernachfrage.

Die US-Konjunkturdaten zeigen Anzeichen einer Schwäche, insbesondere im Immobiliensektor, der einen erneuten Abschwung erlebt. Die Zahl der Baubeginne ist unter die Marke von 1,3 Millionen gefallen. Die NAHB-Umfrage unter Bauunternehmern, spiegelt einen seit einigen Monaten von Verkäufern dominierten Markt wider. Der Immobilienmarkt wird weiterhin eine Quelle der Disinflation bleiben und dürfte die erwarteten Auswirkungen der Zölle auf die Preise ausgleichen. 

Die US-Notenbank bleibt in dieser Frage vorsichtig und gespalten und reflektiert unterschiedliche Ansichten über die relative Bedeutung der Aufwärtsrisiken für die Inflation und der Abwärtsrisiken für die Konjunktur. Sieben FOMC-Mitglieder erwarten bis zum Jahresende unveränderte Zinsen, während zehn Zinsentscheider zwei bis drei Zinssenkungen erwarten.

Es bleibt abzuwarten, ob die Zollerhöhungen, die die Konsumnachfrage dämpfen, inflationär wirken werden. Auch die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den letzten Wochen gestiegen, aber die Arbeitslosenquote schwankt um ihren langfristigen Durchschnitt.“

Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „Unserer Meinung nach gibt es Spielraum für eine geldpolitische Lockerung über zwei Zinssenkungen hinaus. Allerdings endet die Amtszeit von Jerome Powell im Mai 2026. Präsident Trump könnte in den kommenden Monaten seinen Nachfolger bekannt geben. Vor diesem Hintergrund könnte Powell beschließen, kein Risiko in Bezug auf die Inflation einzugehen, da der nächste Vorsitzende danach möglicherweise aggressive Zinssenkungen vornehmen könnte.“

Das vollständige „MyStratWeekly“ der Natixis-Tochter finden Sie hier. Im „Thema der Woche“ untersuchen die Analysten, welchen Spielraum die US-Notenbank Fed in ihrer Geldpolitik hat.

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