Noch ist den vielen Worten relativ wenig Konkretes gefolgt. Was bleibt ist aber Unsicherheit – ein Umstand, den die Börsen rund um den Globus gar nicht mögen. Entsprechend reagieren die Kurse mit zum Teil extremen Ausschlägen. Dabei hatten Dow Jones, S&P 500 oder auch der DAX nach den Äußerungen von US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow erleichtert durchgeatmet. Doch nur wenige Stunden später gab Trump bekannt, er wolle die Strafzölle gegen China auf 100 Milliarden US-Dollar ausweiten. Ruhe sieht anders aus.
Neben der angespannten Handelspolitik ist es aber vor allem der sich immer mehr ausweitende Datenskandal bei Facebook, der besonders bei Tech-Aktien einen weitreichenden Kursrutsch ausgelöst hatte. Dabei muss man aber feststellen, dass die Technologie-Story gleich von mehreren Seiten her untergraben wird. Denn FAANG & Co. – also Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google – stehen gleich mehrfach unter Druck. Da ist zum einen Tesla. Wenn man etwa den Tweet-Aprilscherz von Elon Musk zum 1. April sieht, drängt sich mehr und mehr der Eindruck auf, dass der „Kurzschluss bei Tesla“ real wird. Diese Form von Aprilscherz kommt am Markt nicht so gut an, weil in ihr ein wahrer Kern steckt und die Gefahr besteht, dass Musk sich dem Ernst der Lage seiner auf billiger Finanzierung beruhender Geschäftsidee vielleicht nicht voll im Klaren ist. Auch Amazon-Chef Jeff Bezos steht unter Druck, nachdem er zum offiziellen „Feind“ des US-Präsidenten erklärt wurde. Und wie gesagt Facebook. Last but not least, ist auch Apple nicht mehr unumstritten. Das Unternehmen verliert weiter seine technologische Vormachtstellung im wichtigen Smartphone-Markt an Firmen wie Samsung und Huawei. Bleiben aktuell nur Microsoft und Google als Tech-Giganten ohne größere Probleme. Auch wir haben in unseren Mandaten auf diese Tech-Schwäche reagiert und unsere Positionen in der Google-Mutter Alphabet sowie bei Oracle reduziert, die Position im chinesischen Internetgiganten Alibaba gar ganz veräußert.
Weiterhin defensive Ausrichtung
Aufgrund einer weiterhin sehr defensiven Ausrichtung und diversen Absicherungsstrategien gelang es, den Rückgang beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie beim PRIMA – Globale Werte deutlich geringer als im Gesamtmarkt zu halten. Beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen lag die Bruttoaktienquote zum Ende des dritten Quartals bei 64 Prozent. Die Nettoquote lag aufgrund der Hedging-Struktur zeitweise wesentlich darunter. Ähnlich war es beim PRIMA – Globale Werte. Neu ins Portfolio des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen wurde Jabil und eine Position im Silber aufgenommen. Jabil Circuit Inc. ist ein US-amerikanischer Auftragshersteller für Elektronikartikel und zählt global zu den größten Unternehmen in diesem Segment. Selektiv nachgekauft wurden zudem EDPR, Freenet, Metro und die Software AG.
Frank Fischer, CEO & CIO, Shareholder Value Management AG