Ein vorsichtiger Ansatz
Am Markt für Hochzinsanleihen war für uns stets Vorsicht die Devise. Aktuell entfallen etwa 24 % unseres Exposures im Hochzinssegment auf Papiere systemrelevanter Banken, und bei 64 % unserer Positionen außerhalb des Bankensektors handelt es sich um vorrangig besicherte Anleihen. Sicherheiten sind für uns das A und O, und als grobe Richtschnur bevorzugen wir erstrangige Schuldverschreibungen, die am oberen Rand der Kapitalstruktur angesiedelt und mit Sachwerten unterlegt sind. Zudem achten wir auf ein Engagement in vergleichsweise defensiven Branchen und Ländern. So befindet sich Europa gegenwärtig in einer attraktiveren Phase als die USA, wo die Verschuldung schon wieder zunimmt und die Verschiebung des Kräftegleichgewichts am ausgeprägtesten ist. Wir haben in letzter Zeit die Gewichtung von Unternehmensanleihen mit längeren Laufzeiten leicht reduziert. Im Hochzinssegment beträgt die durchschnittliche Duration unserer Positionen jetzt zwei Jahre. Wir finden, dass „Yield to Call“-Investments (Anlagen, die auf die Rendite bis zur Rückkaufoption abzielen) im aktuellen Umfeld eine vernünftige defensive Strategie darstellen können.
Wiederanlage ohne Eile
In der gegenwärtigen Phase des Zyklus sind wir bereit, geduldig den richtigen Moment abzupassen, während unsere Cash-Position durch Rückflüsse aus Fälligkeiten wächst. Wir versuchen, diese Mittel sinnvoll zu nutzen (etwa für Anlagen in griechischen Staatsanleihen, die Renditen um die 3 % abwerfen), und warten derweil auf bessere Gelegenheiten. Vorsicht heißt übrigens keineswegs, dass wir die Hände in den Schoß legen. Wir erkunden weiter aktiv Bereiche, die indexorientierte Anleger selten auf dem Schirm haben. So suchen wir gezielt nach fehlbewerteten Deleveraging-Storys – ein Beispiel ist das britische Unternehmen The Co-operative Group, bei dessen Fundamentaldaten eine Wende zum Besseren erkennbar ist.