Risiko von Extremereignissen
Es kommt nicht oft vor, dass ein erhöhtes „Tail Risk“ (Risiko, dass statistisch sehr unwahrscheinliche Ereignisse eintreten) einen Rückgang der Volatilität auslöst. Das befürchtete Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA auf der einen Seite und geopolitische Risiken auf der anderen haben jedoch anscheinend dazu geführt, dass in den letzten Wochen eine fast gespenstische Ruhe an den Märkten herrschte.
In der gegebenen Situation liegt die große Herausforderung darin, robuste Schutzmaßnahmen zu treffen und zugleich von vorzeitigen Rückzahlungen zu profitieren. Schon seit Jahren halten wir Short-Positionen in 5-jährigen US-Treasuries. Mit ihrem asymmetrischen Risikoprofil boten diese Papiere eine kostengünstige Möglichkeit zur Absicherung gegen das Risiko, dass die US-Wirtschaft stärker Fahrt aufnimmt. Die Position hat sich bezahlt gemacht, seit wir sie Anfang 2012 aufgebaut haben. Damals lagen die Renditen bei 0,6 %, heute sind es 1,7 %. Wir sehen darin weiter eine zentrale Makro-Position, umso mehr, als wir die Renditen von US-Staatsanleihen gemessen an herkömmlichen Erwartungen – danach sollen die Anleiherenditen einen Ausgleich für Wachstum plus Inflation bieten – für niedrig halten.
In Anbetracht der erhöhen geopolitischen Spannungen halten wir nach wie vor Long-Positionen in australischen Staatsanleihen und sind mit einer beachtlichen Long-Position von rund 8 % im US-Dollar engagiert – in der Vergangenheit hat die US-Währung von Kapitalflüssen in „sichere Häfen“ fast immer profitiert. Ein Vorteil unseres flexiblen Ansatzes liegt gerade darin, dass wir die Möglichkeit haben, in Zeiten der Ungewissheit strategische Positionen wie diese aufzubauen.
Ariel Bezalel
Jupiter Dynamic Bond Fund