Hungrig nach Krediten
Die hohe Nachfrage nach Krediten in den wachstumsstarken Schwellenländern ist ein weiteres potenziell interessantes Thema. In einem Land wie Indien, dessen Wirtschaft im zweiten Quartal mit einer unerwartet starken Rate von 5,7 Prozent wuchs, haben die privaten Banken ihre Kapazitäten erhöht, um den Kredithunger zu befriedigen. Gegenüber den staatlichen Banken des Landes bevorzugen wir die privatwirtschaftlichen Institute, da diese eine höhere Ertragskraft und besseren Kapitalzugang haben. Anders als viele ihrer westlichen Pendants weisen diese Institute derzeit hohe Eigenkapitalrenditen auf, was sie zu einem attraktiven, langfristigen Engagement für unser Portfolio macht. Indien ist jedoch nur eines von zahlreichen Schwellenländern, in denen der Finanzdienstleistungssektor im Verhältnis zu den Bedürfnissen der Wirtschaft nach wie vor unterentwickelt ist.
„Direktzug Hongkong-Shanghai“
Auch auf kürzere Sicht gibt es eine Reihe von Positiv-Entwicklungen. Die Internationalisierung des chinesischen Finanzsystems ist eine davon. So dürften die Banken in Hongkong in den Genuss einer im April zwischen dem Stadtstaat und der chinesischen Regierung geschlossenen Vereinbarung kommen, wonach internationale Anleger künftig in Shanghai notierte A-Aktien über die Hongkonger Börse handeln dürfen. Umgekehrt sollen Anleger vom chinesischen Festland in Hongkong gelistete H-Aktien via Shanghai kaufen und verkaufen können. Der Startschuss für das als „Through Train“ (Direktzug) bezeichnete Programm wird vermutlich spätestens im Oktober fallen. Weitere potenzielle Maßnahmen, die darauf abzielen, China in die internationalen Märkte einzugliedern, dürften den Banken zusätzliche Investmentgelegenheiten eröffnen.