e-fundresearch.com: Herr Nadlinger, der von ihnen gemanagte MPP strebt eine jährliche Ausschüttung von Inflationsrate (EU 28) + 3% an: Inwieweit konnte dieses Ziel 2014 erreicht werden?
Gregor Nadlinger: Am 1. August 2014 zahlte der MPP (A) die Ausschüttung von 0,65 Euro pro Stück Fondsanteil, dies entsprach einer Ausschüttungs-Rendite von 7,50%. Die ausgeschütteten Gelder wurden aus ordentlichen Erträgen, sprich aus Zinserträgen, Dividenden und realisierten Kursgewinnen erwirtschaftet. Damit wurde die Zielsetzung gut erreicht, die Inflationsrate der EU28 Staaten lag lediglich bei 0,60%.
Die Ausschüttungspolitik des MPP ist darauf ausgerichtet, kontinuierliche und verlässliche Zahlungen zu bieten. Auch im laufenden Geschäftsjahr zeichnet sich heute schon ein gutes Veranlagungsergebnis ab.
e-fundresearch.com: Spielt Wertzuwachs im Rahmen ihrer Investmentstrategie gar keine Rolle?
Gregor Nadlinger: Doch, doch. Wertzuwachs spielt bei den strategisch eingegangenen Investments die entscheidende Rolle. Wertzuwachs wird jedoch primär wirtschaftlich definiert. Entscheidend sind hier die so genannten ökonomischen Gewinne, also jene Gewinne, die ein Eigentümer seinem Unternehmen jährlich entnehmen kann, ohne seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verletzen. Die Dividende ist ein Teil dieser Gewinne. Letztlich sollte sich dieser wirtschaftliche Wertzuwachs auch in einem steigenden Aktienkurs widerspiegeln.
e-fundresearch.com: Als vermögensverwaltender Mischfonds können Sie in den verschiedensten Assetklassen aktiv werden – wo entdecken Sie auf der Aktienseite die interessantesten Möglichkeiten?
Gregor Nadlinger: Interessant sind Märkte und Branchen, die im Preis stark gefallen sind oder Unternehmen, deren Wirtschaftskraft an der Börse unterschätzt wird. Nach den starken Kursrückgängen in Japan habe ich bereits 2009 das erste japanische Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche für den MPP gekauft. Dieses Unternehmen hatte ein überzeugendes Geschäftskonzept, wurde von mir als stark unterbewertet eingeschätzt und wurde nach gut einem Jahr Haltedauer mit einem Preisaufschlag von einhundert Prozent übernommen. Aktuell sind mehrere japanische Unternehmen im Portfolio, unter anderem der Weltmarktführer für Wetter- und Klimadaten. Ich analysiere nur Unternehmen, die Ihre Geschäftsberichte und Unternehmensmeldungen in englischer Sprache publizieren. Dieses Detail offenbart mir die internationale Orientierung des Managements.
Für 2015 sehe ich interessante Chancen aus dem zyklischen Wirtschaftssektor. Hier gab es heuer empfindliche Preisabschläge.