Médecin: „Geldpolitik alleine garantiert noch keinen Aufschwung“
Trotz der aktuell weitverbreitenden Euphorie an den europäischen Aktienmärkten (als mehr oder weniger direkte Reaktion auf den Startschuss des QE-Programms der EZB) warnt Jean Médecin, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac, vor übertriebenen Erwartungen an das monatlich 60 Mrd. EUR schwere Anleihenkaufprogramm der EZB. Insbesondere die Auswirkungen auf eine positive Entwicklung der Realwirtschaft bezweifelt Médecin: „Eine Geldpolitik alleine ist nicht in der Lage den Wirtschaftszyklus nachhaltig zu drehen. Das QE-Programm kommt mit schwachem Euro und niedrigem Ölpreis zwar zu einem vielversprechenden Zeitpunkt, ist aber trotzdem nur eine Chance und keine Garantie auf wirtschaftlichen Aufschwung“, so der Experte.
Strukturelle Reformen für Europa gefordert
Für Médecin liegt es nun an den europäischen Regierungen, das mehr als günstige Zeitfenster (EURO-Wettbewerbsfähigkeit, Ölpreis und QE-Programm) sinnvoll zu nutzen und mittels struktureller Reformen auch einen tatsächlichen Aufschwung der Realwirtschaft herbeiführen zu können: „Dieses günstige Zeitfenster könnte jedoch schneller wieder verschwinden als vielen Marktteilnehmern bewusst ist“, betont Médecin die Dringlichkeit struktureller Veränderungen.
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