Wohin geht die Reise? Verschiedenste Marktausblicke am ARC Long Only Outlook 2016
Am 17. November lud das Team der Absolute Return Consulting GmbH (ARC) zum jährlichen "ARC Long Only Outlook" in das Palais Hansen Kempinski an der Wiener Ringstraße. Zahlreiche Investoren aus den Bereichen Dachfondsmanagement, Private Wealth und Institutionals folgten der Einladung und bekamen die Gelegenheit, sich im Rahmen von Kleingruppen-Workshops an Marktrück- und Ausblicken von Fondsmanager verschiedenster Assetklassen zu beteiligen. Mit Edgewood, Generali Investments, Maj Invest, Sycomore und Tokio Marine Asset Management präsentierten in diesem Jahr fünf verschiedene Asset-Manager ihren Outlook sowie ihre konkrete Investmentstrategie und –positionierung.In nachfolgender Fotogalerie hat Ihnen e-fundresearch.com einige der Highlights des ARC Long Only Outlooks zusammengefasst:
Auch in diesem Jahr wurde den TeilnehmerInnen des Long Only Outlooks wieder ein bunter Mix aus Fondsmanager-Workshops aus aller Welt geboten: Großer Andrang herrschte – aufgrund der US-Wahlen - wenig überraschend bei der Präsentation von US-Large Cap Growth Manager Alexander Farman-Farmaian (Edgewood Management LLC). Farman-Farmaian sieht sein konzentriertes Portfolio weiterhin auf Kurs und rät Investoren sich nicht zu sehr von der Kurzfristigkeit der Märkte treiben zu lassen (siehe auch aktuelles e-fundresearch.com Fondsmanager-Interview mit Alexander Farman-Farmaian).
Von des US-Wahlen und anderen globalen Makroentwicklungen ebenfalls unbeeindruckt zeigte sich Ulrik Jensen, globale Value-Equity Fondsmanager der knapp 10 Mrd. EUR schweren dänischen Boutique „Maj Invest“. Die in Kopenhagen ansässige Boutique wurde im Jahr 2005 durch den dänischen Pensionsfond LD Pensions sowie das Management und Mitarbeiter gegründet. Heute ist Maj Invest ausschließlich im Besitz von Management und Mitarbeitern. Jensen ist an keine Benchmark gebunden und setzt auf ein fokussiertes Bottom-Up Portfolio (Top-10 Positionen nehmen rund 50% des Portfolios ein).
Japan: Von der Überalterung der Bevölkerung profitieren
Während hohe Wachstumsraten in den USA dank Amazon, Google & Co. vielerorts zu finden sind, gestaltet sich die Suche nach nachhaltigen Wachstumsunternehmen in Japan auf den ersten Blick deutlich schwieriger: Warum sich ein Growth-Ansatz aber dennoch auch in Japan erfolgreich anwenden lässt, präsentierten Yukio Moriya, Yasuyuki Kanda und Christopher May von Tokio Marine Asset Management (siehe auch aktuelles e-fundresearch.com Interview mit Yasuyuki Kanda). Tokio Marine identifiziert innovative Unternehmen, die vor allem von langfristigen strukturellen Veränderungen überproportional profitieren könnten. Ein durchaus amüsantes Beispiel: Karaoke-Unternehmen, denen es aufgrund einer Neu-Aufstellung gelungen ist, den konstant wachsenden Anteil japanischer Senioren gezielt und erfolgreich anzusprechen.
Glückliche Mitarbeiter als Rendite-Quelle?
Ein ebenfalls durchaus ungewöhnliches Konzept präsentierte David Czupryna von Sycomore Asset Management: Den kürzlich in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen „Sycomore Happy @ Work“-Fonds. Kurz gefasst möchte der Sycomore Happy @ Work Mitarbeiterzufriedenheit als Rendite-Quelle erschließen. Faktoren wie beispielsweise Gewinnbeteiligungen, Weiterbildung, Vermeidung von Arbeitsunfällen, geringe Mitarbeiterfluktuation und Fehlzeiten spielen alle eine Rolle bei der Auswahl der Unternehmen im Portfolio.
Das Team von Sycomore kann dabei auf die langjährige Erfahrung im Bereich nachhaltiger Geldanlage zurückgreifen. ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) stellen bei Sycomore einen festen Bestandteil bei der Analyse jedes Unternehmens dar und das Haus bietet seit längerem einen nachhaltigen Aktien- (Sycomore Selection Responsable) wie auch einen Anleihen-Fonds (Sycomore Selection Credit) an.
Europäische Peripherie: Eine attraktive Asymmetrie?
Welche Chancen (und Probleme) sich aktuell in der europäischen Peripherie und insbesondere am italienischen Markt ergeben, präsentierte der im italienischen Triest stationierte Aktienstratege Michele Morganti (Generali Investments). Auch wenn das italienische Referendum kurzfristig für eine hohe Unsicherheit sorgt, sieht Morganti die Region langfristig attraktiv positioniert. Insbesondere bei einem Inflationsanstieg in Europa dürfte der unterbewertete italienische Bankensektor positiv überraschen können.