Teil 4 | Die große Halbzeitanalyse: Multi Asset Strategen im Interview

Von "außergewöhnlich" bis "erwartungsgemäß": Welches Fazit ziehen führende Multi Asset Strategen zum ersten Börsenhalbjahr 2024 und mit welcher Positionierung starten sie in die zweite Jahreshälfte? Antworten erhalten Sie exklusiv in der neuesten Ausgabe des e-fundresearch.com Asset Allocation Forums: Managers | 09.07.2024 12:21 Uhr

5.5 Fragen: Die große Multi Asset Halbzeitanalyse 2024 (Teil 4)

Das erste Halbjahr 2024 hat den Kapitalmarkt mit neuen Allzeithochs, überraschenden Wendungen bei Zinssenkungserwartungen und unerwarteten Marktbewegungen geprägt. Welche Faktoren beeinflussen derzeit die Anlagestrategien von führenden Multi Asset Fondsmanagern? Wo sehen sie die größten Chancen und Risiken? 

Im Rahmen der neuesten Ausgabe des e-fundresearch.com Asset Allocation Forums haben wir Multi Asset Strategen mit 5.5 konkreten Fragen zum 1. Börsenhalbjahr 2024 und ihrer aktuellen Positionierung konfrontiert.

Falls Sie die vorherigen Teile unserer Serie verpasst haben, können Sie diese hier nachlesen: Teil 1, Teil 2 und Teil 3. Jedes Kapitel bietet spannende Einblicke und Analysen führender Multi Asset Experten.

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Julie Dickson, Equity Investment Director, Capital Group
© Capital Group

Julie Dickson, Equity Investment Director, Capital Group

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Chancenreich

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Marktführer und ihre Überrenditen haben nicht ewig Bestand. Das gilt auch für die „Magnificent 7“. Betrachtet man die Performance von Aktien im Vorfeld und im Anschluss an das Jahr, in dem sie in die Top 10 aufsteigen, so zeigt sich, dass sie in den folgenden 3-, 5- und 10-Jahres-Zeiträumen im Schnitt schlechter abschneiden als der Markt.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Der Fonds verfolgt drei Ziele: langfristiges Kapitalwachstum, Kapitalerhalt und laufende Erträge. Aktuell sind wir in Aktien übergewichtet. Die Unternehmen im Portfolio sind vergleichsweise robust, haben eine lange und erfolgreiche Wachstumsgeschichte, weisen eine geringere Volatilität auf und erzielen ein Gesamteinkommen, das dem Markt entspricht oder leicht darüber liegt.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Mit Halbleitern, Software und Dienstleistungen sowie Hardware sind wir stark an der digitalen Revolution beteiligt. Darüber hinaus sehen wir interessante Möglichkeiten im Gesundheitssektor, insbesondere in den Bereichen Biopharma, Pflege und Ausrüstung.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Anleihen sollen ein Portfolio stabilisieren. Der Fonds investiert deshalb v.a. in globale Investment-Grade-Anleihen, die einen größeren Schutz vor Kursverlusten bieten, sowie in hochwertige Staatsanleihen, die recht attraktive Renditen bei begrenztem Risiko ermöglichen und zudem für Diversifikation sorgen, weil sie zumeist die geringste Korrelation zu Aktien aufweisen.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Der Fonds investiert ausschließlich in Aktien, Anleihen und Währungen. Diversifikation wird nicht nur durch die Kombination mehrerer Assetklassen erreicht, sondern auch durch unseren Multi-Manager-Ansatz, das Capital SystemSM. Der Global Allocation Fund wird derzeit von fünf Portfoliomanagern verwaltet, von denen jeder seine eigene Perspektive und Ideen einbringt.
Tilmann Galler, Globaler Kapitalmarktstratege, J.P. Morgan Asset Management
© J.P. Morgan Asset Management

Tilmann Galler, Globaler Kapitalmarktstratege, J.P. Morgan Asset Management

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

wachstumsgetrieben.

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Die Konzentration der Aktienmärkte wird zunehmend kritisch beobachtet. Seit Anfang 2023 entfallen 60% der S&P 500-Erträge auf drei Unternehmen; die Glorreichen Sieben machen 32% des Index aus. Und US-Aktien haben einen Rekordanteil von 64% am globalen Aktienmarkt. Die Bewertungs-Streuung an den Aktienmärkten ist dadurch extrem groß. Wir erwarten, dass dies in Zukunft zurückgeht - deshalb wird wichtiger, von den Architekten des KI-Booms strategisch mehr auf die zukünftigen KI-Anwender zu setzen.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Wir sind aktuell leicht übergewichtet in Risiko Assets: Die widerstandsfähige Konjunktur und die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung sprechen für eine zumindest neutrale Gewichtung von Aktien gegenüber Anleihen. Auf der Rentenseite bevorzugen wir Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen und aufgrund hoher Realrenditen lokale Emerging Markets Bonds. Aufgrund der erhöhten Aktienbewertungen und engen Unternehmensanleihen-Spreads ist das Ausmaß unserer Risikobereitschaft jedoch begrenzt.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Die Bewertungsabschläge europäischer Aktien gegenüber den USA befinden sich über alle Sektoren hinweg auf einem seit mehreren Jahrzehnten unerreichten Rekordniveau. Die wirtschaftliche Dynamik sollte sich bald zu Gunsten Europas entwickeln, was die Bewertungsabstände verringert. Dies gilt insbesondere für europäische Small Caps, die aufgrund ihrer Abhängigkeit von variabel verzinslichen Schulden überproportional von den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Unternehmensanleihen profitieren vom positiven Konjunkturumfeld, wobei die erwartete Konvergenz des Wachstums in den USA und Europa insbesondere europäischen High Yield Bonds zugutekommen sollte. Die Staatsanleihen aus der europäischen Peripherie erhalten zudem Rückenwind durch sinkende Leitzinsen der EZB. So werden die Staatshaushalte in Italien und Spanien durch die Einführung des Transmission Protection Instrument (TPI) der EZB sowie die Finanztransfers aus dem EU-Konjunkturfonds stabilisiert.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Ein reines Aktien-Renten-Portfolio sollte für Bedrohungen wie Inflationsschocks, Strukturveränderungen der Kapitalmärkte sowie die Energiewende gewappnet werden. Sachwerte wie Immobilien können etwa durch die Kopplung an Inflation und Einkommen Schutz bieten. Auch andere alternative Assets wie Transport, Wald und Infrastruktur sorgen für Diversifikation, wenn nur wenige Zufluchtsorte zu finden sind. Nicht zuletzt sind aktuell Investitionen zur Erneuerung der Energieinfrastruktur attraktiv.
Alessandro Tentori, CIO Europe, AXA Investment Managers
© AXA Investment Managers

Alessandro Tentori, CIO Europe, AXA Investment Managers

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Überzeugend

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Das Marktumfeld ist sowohl aus einer Makro- als auch aus einer Bilanzperspektive gesund. Zahlreiche Unternehmen und Haushalte haben die Niedrigzinsperiode genutzt, um sich längerfristig günstig zu finanzieren. Daher ist auch die Transmission der Geldpolitik nicht so stark wie in der Vergangenheit. Die Korrelation zwischen Staatsanleihen und Aktien ist in diesem Umfeld sehr stark, was die Diversifikation des Portfoliorisikos erschwert.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Es ist immer noch sinnvoll, das Gesamtrisiko im Portfolio mittels Unternehmensanleihen (speziell US High Yield) und Aktien abzubilden. Freilich ist die Bewertung der US-Aktienindizes relativ hoch (gemessen an der Historie), aber dafür gibt es einen guten Grund: Die bahnbrechende Technologie der künstlichen Intelligenz. Staatsanleihen sind natürlich auch interessant (dank des angestiegenen Renditeniveaus), allerdings sind die Zinskurven invertiert. Daher sind bei dieser Assetklasse kürzere Durationen zu präferieren.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

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 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

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Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Der US-Dollar hat sich in der Geschichte als eines der zuverlässigsten Diversifizierungsinstrumente etabliert. In Zeiten erhöhter Volatilität scheint die US-amerikanische Währung andere Assetklassen zu übertreffen. Das wird wohl auch in den kommenden Jahren der Fall sein, zumindest solange der US-Dollar im Sinne von Währungsreserve und Transaktionsmittel internationale Akzeptanz finden wird.
Erin Browne, Asset Allocation Portfolio Manager, PIMCO
© PIMCO

Erin Browne, Asset Allocation Portfolio Manager, PIMCO

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Divergierend

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Wir erwarten unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Sektoren und Regionen. Obwohl die KI die Aktienrenditen angetrieben hat, sprechen die starken Cashflows der führenden Unternehmen gegen eine Blase. Dennoch ist ein aktiver Ansatz erforderlich, um die Risiken zu managen.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Unsere taktische Asset-Allokation fokussiert sich auf hohe Qualität und niedrigen Leverage. Aktien gewichten wir leicht über, besonders die großen US-Werte, ausgewählte Schwellenländer und zyklische Industriewerte. Anleihen sind aus Diversifikationsgesichtspunkten und der hohen Renditen attraktiv.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Die spätzyklische Dynamik spricht in der Regel für Widerstandsfähigkeit und Qualität. Wir sehen Sweet Spots in mit KI-verbundenen Sektoren, etwa bei Unternehmen, die mit Halbleitern, Servern und Rechenzentren die Hardware für den Trend liefern.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Wir bevorzugen Anleihen in Regionen mit langsamerem Wachstum und kontrollierter Inflation, beispielsweise Australien. Aber auch Großbritannien, die Eurozone und Kanada haben das Potenzial für frühere und aggressivere Zinssenkungen. Investment-Grade-Unternehmensanleihen sehen wir neutral.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Bei Währungen bevorzugen wir den US-Dollar sowie ausgewählte Schwellenländer. Außerdem sehen wir attraktive Chance- / Risikoprofile bei verbrieften Krediten, gerade auch bei quasistaatlichen hypothekenbesicherten Wertpapieren.
Leo Willert, Gründer und Head of Trading, ARTS Asset Management GmbH
© ARTS Asset Management GmbH

Leo Willert, Gründer und Head of Trading, ARTS Asset Management GmbH

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

trendstark

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Der Kurs ist stets das Resultat von Angebot und Nachfrage der Börsenteilnehmer. Solange Anleger an positive Kurse glauben, werden diese auch weiterhin steigen, unabhängig vom tatsächlichen Unternehmenswert. Genau aus diesem Grund folgen wir den Trends bzw. Marktbewegungen und halten uns mit Prognosen zurück.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Aktuell liegt die Aktienquote bei 100% der maximal erlaubten Auslastung. Unsere Mischfonds haben je nach Kundenprofil unterschiedliche Aktienquoten. Diese bewegen sich zwischen 30% und 100%. Sollten die Aktienmärkte in der 2. Jahreshälfte schwächeln, wird auf konservativere Wertpapiere, wie Anleihen geswitcht.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir als Trendfolger lassen uns von den Marktpreisen zeigen, wo die Sweet Spots an den Börsen sind. Nämlich jene mit einer positiven Tendenz. Aktuell setzten wir auf globale Finanzwerte sowie auf Industrieunternehmungen. Auch der dieses Jahr wiedererstarkte Nachhaltigkeitsbereich findet Berücksichtigung.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Die aktuelle Allokation besteht aus 2/3 Unternehmensanleihen und 1/3 Hochzins- bzw. Emerging-Markets-Bonds. Staatsanleihen finden seit Jahresanfang in Allokation keine Gewichtung. Sehr positiv entwickelte sich der im Portfolio stark gewichtete „European Financial Debt Fond“ von Nordea.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Seit Dezember des Vorjahres setzen wir aus Diversifikationsgründen auch Kryptowährungen (Bitcoin & Ethereum) im Portfolio ein. Neben der enormen Renditechance begrenzen wir Verluste über unsere Stop-Loss-Strategie. Der maximale Beimischungsgrad der Kryptos ist auf 5% limitiert.
Alexander Pirpamer, Geschäftsführer Portfoliomanagement, BlackPoint Asset Management GmbH
© BlackPoint Asset Management GmbH

Alexander Pirpamer, Geschäftsführer Portfoliomanagement, BlackPoint Asset Management GmbH

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Zuversichtlich

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Nach einem positiven Kapitalmarktjahr 2023 ist die Zuversicht an den Börsen nach wie vor groß – und das trotz des in den Vereinigten Staaten unverändert hohen Zinsniveaus. Aus unserer Sicht sind die US-Zinssenkungen aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Eine Herausforderung sind sicher die hohen Aktienbewertungen. Investoren müssen jeweils im Einzelfall analysieren, ob die Bewertung gerechtfertigt ist. Auf den aktuellen Niveaus könnten bereits kleine Enttäuschungen zu großen Rücksetzern führen.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Wir starten mit einem ausgewogenen Portfolio in das zweite Halbjahr und sind im Vergleich zu Jahresbeginn sogar etwas offensiver positioniert. Die Märkte haben sich einmal mehr als robust erwiesen. Das globale Wachstum – Deutschland einmal ausgeklammert – verbessert sich und auch in den entwickelten Volkswirtschaften beginnen die ersten Notenbanken bereits mit Zinssenkungen. Dieser globale Trend dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir setzen weiterhin verstärkt auf Titel, die mit Zukunftsthemen verbunden sind und dadurch hohe Wachstumschancen bieten. Dazu zählen – unter Beachtung der Bewertungen – Aktien aus dem Technologiesektor. Wir halten ein Stück weit entgegen dem Konsens nach wie vor ausgewählte chinesische Papiere. Bei Alibaba und Baidu beispielsweise sehen wir aufgrund der hohen Innovationskraft langfristiges Renditepotenzial.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Wir bevorzugen Zinsrisiken gegenüber Kreditrisiken, da Anleger für letztere aus unserer Sicht aktuell nicht ausreichend entschädigt werden. Unabhängig vom Absicherungscharakter sind wir davon überzeugt, auch dank der hohen laufenden Verzinsung mit unserem Anleiheportfolio Erträge generieren zu können. Dazu tragen unsere Engagements in ausgewählten Schwellenländern bei, wo wir ausschließlich auf Staatsanleihen in Hartwährung und nicht auf Unternehmensanleihen oder Lokalwährungsengagements setzen.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Bereits seit Auflage des BlackPoint Evolution Fund halten wir als Beimischung Cat-Bonds, also Katastrophenanleihen. Ebenfalls attraktiv finden wir aktuell Rohstoffe. Hier halten wir einen ETF, der den breiten Rohstoffmarkt ohne Lebendvieh und Agrarrohstoffe abbildet.

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