Allgemeiner Ausblick für die Grenzmärkte
Dies sind nur ein paar der Grenzmärkte, die wir im Visier haben. Wir finden noch viele weitere Märkte spannend. Auf lange Sicht halten wir die strukturellen Gründe für Anlagen auf Grenzmärkten grundsätzlich weiter für intakt. Dazu gehören hohe potenzielle Wachstumsraten vieler Grenzmärkte, kräftiges Wachstum der Binnen- und Kapitalmärkte, Technologietransfer, demografische Vorteile und allgemein geringe staatliche und private Verschuldung.
Von den zehn Ländern, deren Wirtschaft nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds von 2003 bis 2013 am stärksten gewachsen ist, waren acht Grenzmärkte. Die anderen beiden waren China und Indien (siehe nachstehendes Diagramm). Das grundlegende Wachstumsprofil von Grenzmärkten kann besonders attraktiv sein, denn sie sind tendenziell stärker auf ihre eigene Binnenwirtschaft ausgerichtet. In vielen Ländern entwickelt sich diese rasant – im Gegensatz zur langsamer wachsenden Weltwirtschaft. Besonders kräftige Wachstumstreiber könnten ferner Technologiesprünge und Partnerschaften zwischen Schwellenmärkten, die Kapital und Technologie bereitstellen könnten (wie China), und Grenzmärkten mit niedrigen Arbeitskostenstrukturen sein.
Im aktuellen Umfeld entwickelt sich eine ganze Reihe von Ländern positiv. Andere spüren noch Gegenwind. Schlagzeilen über Konflikte und Spannungen in manchen Schwellen- und Grenzmärkten drücken weiter auf die Grundstimmung der Anleger. Gleichzeitig profitieren einzelne Länder (zwei Beispiele: Sri Lanka und Bangladesch) von einem besseren makroökonomischen Umfeld und geringeren politischen Risiken. In jüngster Zeit sprechen große Weltmächte über eine Resolution des UN-Sicherheitsrats zur Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran. Gleichzeitig könnten geplante Wirtschaftsreformen und ein neues Kreditprogramm des Internationalen Währungsfonds Pakistan als Anlageziel interessanter machen.
Wir wissen zwar nicht, was die Zukunft bringt, werten das jedoch als Beleg für die Bedeutung des aktiven Managements – Research vor Ort und ein Bottom-up-Verfahren zu Einzeltitelauswahl eingeschlossen – für die Anlage auf Schwellen- und Grenzmärkten.
Dr. Mark Mobius
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