Ölpreis: Positive oder schädliche Deflation?

Welche Faktoren bedingten den jüngsten Verfall des Ölpreises und welche Auswirkungen kann die Ölpreisdeflation auf das Wirtschaftswachstum haben? Economics | 06.11.2014 17:00 Uhr
Gastkommentar von Thomas Härter, Chefstratege, Swisscanto / ©  3dmentat - Fotolia
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Bevor’s los geht bitte folgendes Rätsel lösen:

Wer war der erfolgreichste Ölverkäufer aller Zeiten? (Zur Lösung)

Thomas Härter, Chefstratege, Swisscanto
Thomas Härter, Chefstratege, Swisscanto

Inflation ist nicht gleich Inflation. Deflation ist nicht gleich Deflation.

Eine volkswirtschaftlich schädliche Deflation ist auf eine Nachfrageschwäche, daher auf ein Unterauslastungsproblem zurück zu führen. Eine volkswirtschaftlich gute Deflation wurde durch einen positiven Angebotsschock ausgelöst.

Wir beobachten: der Ölpreis ist in den letzten Quartalen stark gesunken, obwohl die Verbrauchsmengen nicht gesunken sind (vgl. Grafik 1). 

Grafik 1: Historische Entwicklung des Ölpreises (Brent Crude oil) und zwei Ölpreisszenarien: USD 80 und USD 107

Quelle: Datastream, Swisscanto Modellberechnungen
Quelle: Datastream, Swisscanto Modellberechnungen

Ein grosser Teil des Rückgangs der Konsumentenpreisinflation und der Inflationserwartungen dürfte somit durch den Preiszerfall von Öl (und anderen Rohstoffen) ausgelöst worden sein. 

Positiver technischer Angebotsschock oder / und…

Soweit dieser Preiszerfall durch einen positiven Angebotsschock ausgelöst wurde, handelt es sich umpositive Deflation, da der Grund für den Preiszerfall in eine Rechtsverschiebung der Angebotskurve und nicht in einer Linksverschiebung der Nachfragekurve liegt (Im Anhang findet sich eine aktuelle Schätzung der Angebotskurve). Mit anderen Worten, der Ölpreis ist in erster Linie rückläufig, weil beispielsweise aufgrund neuer Fördermethoden in den USA mehr Öl gefördert werden kann, die Ölservice-Unternehmungen ihre Preise stark gesenkt haben und nicht, weil die Konsumenten weniger Öl verbrauchen.

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