Aktuelle Frage im Economics Forum:
„Wie ist die mittelfristige Attraktivität von Emerging Markets im direkten Vergleich zu entwickelten Märkten aus makroökonomischer Sicht einzuschätzen und welche Länder sollten Investoren vor dem Hintergrund einer möglichen Leitzinswende in den USA besonders berücksichtigen oder meiden?“
Current Question in the Economics Forum:
“What is your assessment of the mid-term attractiveness of emerging markets in direct comparison to developed markets and - in light of a potential interest-rate hike in the US - which emerging countries should investors generally focus on or avoid?”
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Stefan Grünwald, Fondsmanager im Team Anleihen CEE & Global Emerging Markets, Raiffeisen Capital Management (aus der Sicht FX und Anleihen / 29.04.2015):
"Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Emerging Markets-Währungen und Anleihen neben anderen Risikomärkten auf erwartete Leitzinsänderungen in den USA reagieren. Anleihen offerieren seit 2013 höhere Renditeaufschläge und die Währungen waren unter Druck. In beiden Fällen konnten die Verluste gegen den EUR aber bald wieder ausgeglichen werden. Dies spricht auch bei einem zukünftigen Zinsanhebungszyklus für langfristige Veranlagungen, führt aber die Möglichkeit kurzfristiger Phasen erhöhter Marktvolatilität vor Augen.
Die Erwartung erhöhter USD-Leitzinsen wirkten über schwächere Währungen gegenüber dem USD, fallende Rohstoffpreise und steigende Refinanzierungskosten in Summe makroökonomisch ausgewogen auf die Emerging Markets. Regional sind jedoch unterschiedliche Auswirkungen sichtbar: Die asiatischen Länder (China, Indien, aber auch die Türkei) profitieren von fallenden Rohstoffpreisen. Lateinamerikas Währungen (Brasilien, Kolumbien) zeigten notwendigen Anpassungsbedarf, wie auch ausgewählte kleinere Länder in Afrika Refinanzierungsschwierigkeiten in Zeiten starker USD-Zinsanstiege. Grosso modo halten sich die makroökonomischen Auswirkungen aufgrund der wichtigeren Binnennachfrage und der Hinwendung nach Asien in Grenzen."