Aktuelle Frage im Economics Forum:
„Wie ist die mittelfristige Attraktivität von Emerging Markets im direkten Vergleich zu entwickelten Märkten aus makroökonomischer Sicht einzuschätzen und welche Länder sollten Investoren vor dem Hintergrund einer möglichen Leitzinswende in den USA besonders berücksichtigen oder meiden?“
Current Question in the Economics Forum:
“What is your assessment of the mid-term attractiveness of emerging markets in direct comparison to developed markets and - in light of a potential interest-rate hike in the US - which emerging countries should investors generally focus on or avoid?”
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Dr. Hartmut Leser, Vorstandsvorsitzender, Aberdeen Asset Management Deutschland AG (30.04.2015):
"Wir sehen gute Aussichten für die Schwellenländer in diesem Jahr. Die Normalisierung der Geldpolitik seitens der US-Notenbank geht von einer nachhaltigen Erholung der US-Konjunktur aus, was gute Aussichten für die Exportwirtschaft der Schwellenländer verspricht. Der Zinsanstieg ist bereits weitgehend eingepreist. Ein starker US-Dollar stellt kein fundamentales Problem in den Schwellenländern dar. In vielen Schwellenländern bieten wirtschaftliche Reformen Grund zum verhaltenen Optimismus. Indien und Indonesien haben teure Kraftstoffsubventionen gekürzt, China finanzielle Reformen umgesetzt, und Mexiko hat umfassende Reformen in vielen Bereichen implementiert.
Die meisten Unternehmen in den Schwellenländern sind profitabel . Angesichts des Abschlags der Schwellenländeraktien gegenüber Papieren aus den Industrienationen sowie der erwarteten Verbesserung der Rentabilität der Unternehmen sehen wir die Aussichten positiv.
Nach der jüngsten Ausweitung der Spreads und dem Anstieg der Realzinssätze erscheinen uns die Bewertungen von Schwellenländeranleihen attraktiv. Deflatorische Gegenwinde in Europa und Japan werden dafür sorgen, dass das Liquiditätsumfeld günstig bleibt. Angesichts der robusten Staatsbilanzen bleiben die Aussichten unserer Meinung nach auf lange Sicht gesund."