Aktuelle Frage im Economics Forum:
„Wie ist die mittelfristige Attraktivität von Emerging Markets im direkten Vergleich zu entwickelten Märkten aus makroökonomischer Sicht einzuschätzen und welche Länder sollten Investoren vor dem Hintergrund einer möglichen Leitzinswende in den USA besonders berücksichtigen oder meiden?“
Current Question in the Economics Forum:
“What is your assessment of the mid-term attractiveness of emerging markets in direct comparison to developed markets and - in light of a potential interest-rate hike in the US - which emerging countries should investors generally focus on or avoid?”
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Dr. Andreas Busch, Senior Analyst Economics, Bantleon (30.04.2015):
"Emerging Markets bieten grundsätzlich interessante Anlagemöglichkeiten. Ihre Attraktivität resultiert aus dem höheren wirtschaftlichen Wachstumspotential, das seinerseits auf eine günstigere demografische Entwicklung und den Nachholbedarf (Catching-up-Potential) zurückzuführen ist – daran ändert auch die Leitzinswende in den USA nichts. Davon abgesehen dürfte sich der Liquiditätsentzug in den USA angesichts des behutsamen Vorgehens der Fed in Grenzen halten. Gleichzeitig sorgen andere große Notenbanken für zusätzliche Liquidität und kompensieren damit aus globaler Perspektive die Straffungen in den USA. Gleichwohl werden steigende US-Leitzinsen die Investoren zu einer differenzierteren Bewertung der Schwellenländer-Perspektiven veranlassen. Damit sollten diejenigen Länder unter Druck geraten, deren fundamentale Rahmenbedingungen sich zuletzt verschlechtert haben: steigende Leistungsbilanzdefizite, Auslandsverschuldung, Staatsdefizite, Privatverschuldung – z.B. Türkei, Südafrika, Malaysia, Brasilien. Länder mit einem makroökonomisch vorteilhafteren Umfeld, die bereits Erfolge beim Verschuldungs- und Defizitabbau vorweisen können, dürften hingegen unter der Zinswende weniger leiden, z.B. Indien, Philippinen, Thailand."