Economics Forum | Emerging Markets & Zinserhöhungen

Wie ist die mittelfristige Attraktivität von Emerging Markets einzuschätzen und welche Länder sollten Investoren vor dem Hintergrund einer möglichen Leitzinswende in den USA besonders berücksichtigen oder meiden? Einschätzungen von 15 führenden Ökonomen und Strategen im Vergleich: Economics |

Aktuelle Frage im Economics Forum:

Wie ist die mittelfristige Attraktivität von Emerging Markets im direkten Vergleich zu entwickelten Märkten aus makroökonomischer Sicht einzuschätzen und welche Länder sollten Investoren vor dem Hintergrund einer möglichen Leitzinswende in den USA besonders berücksichtigen oder meiden?


Current Question in the Economics Forum:

What is your assessment of the mid-term attractiveness of emerging markets in direct comparison to developed markets and - in light of a potential interest-rate hike in the US - which emerging countries should investors generally focus on or avoid?


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Dr. Andreas Höfert, Chefökonom, UBS Wealth Management (30.04.2015):

"2015 ist gekennzeichnet durch eine Verlangsamung des Wachstums der Schwellenländer bei einer gleichzeitigen Beschleunigung des Wachstums der Industrienationen. Trotz diesem Umstand werden Schwellenländer in der längeren Frist wachstumsmäßig entwickelte Länder weiter übertrumpfen. Gründe hierfür sind einerseits eine immer noch solide demographische Entwicklung und anderseits in dem bekannten Phänomen der Konvergenz, wonach ärmere Länder unter gewissen Voraussetzungen reichere Länder „einholen“.

Schwellenländer haben im Jahr 2013 unterschiedlich auf die damalige Annonce Bernankes, die quantitative Lockerung zu beenden, reagiert. Man kann diese Erfahrung als Grundlage nehmen, für das, was passieren wird, wenn die Leitzinsen in den USA wieder steigen. Damals waren insbesondere Länder mit Leistungsbilanzdefiziten hart von den steigenden Zinsen und dem steigenden Dollar betroffen, darunter die sogenannten „fragile five“: Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und die Türkei. Durch die fallenden Erdöl- und Rohstoffpreise in den vergangenen Monaten hat sich diese Liste verändert. Indien, und in einem geringeren Grad auch Indonesien und die Türkei, sind, dank Verbesserung ihrer Leistungsbilanzen, weniger exponiert gegenüber steigenden Zinsen und steigendem US-Dollar. Demgegenüber bleiben Brasilien und Südafrika weiterhin sehr anfällig. Und neu hinzugestossen ist Russland."

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