Economics Forum | QE der EZB: Risiken und Nebenwirkungen

Wie ist die bisherige Wirkung des EZB QE-Programms zu beurteilen und welche Risiken und Chancen sollten europäische Investoren im weiteren Verlauf der Anleihekäufe unbedingt im Fokus behalten? Einschätzungen von 22 führenden Ökonomen und Strategen im Vergleich: Economics | 03.06.2015 09:30 Uhr
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Aktuelle Frage im Economics Forum:

Wie beurteilen Sie die bisherige Wirkung des EZB QE-Programms und welche Chancen beziehungsweise Risiken sollten europäische Investoren im weiteren Verlauf der Anleihekäufe unbedingt im Fokus behalten?


Current Question in the Economics Forum:

How do you assess the effect of the ECB’s bond purchases to date and what chances and risks should European investors focus on in the further course of the QE program?


Klicken Sie auf den entsprechenden Experten, um das gesamte Statement angezeigt zu bekommen:

Uli Krämer, Leiter Portfoliomanagement, Kepler-Fonds KAG (02.06.2015):

"Im Vergleich zu den QE-Programmen anderer großer Zentralbanken ist das QE-Programm der EZB zu einem späten Zeitpunkt gestartet worden. Zu einem Zeitpunkt, an dem andere Entwicklungen bereits mitgeholfen haben, der schwächelnden Euro-Konjunktur unter die Arme zu greifen (schwächerer Euro; gesunkener Ölpreis; bessere Dynamik bei den Kreditvergaben). Psychologisch hilft das QE-Programm – vor allem hinsichtlich Stabilisierung der Inflationserwartungen. Zusätzlich verlängert es den zeitlichen Spielraum der  Regierungen, um Reformen umzusetzen. Realwirtschaftlich hat sich bei allen bisherigen QE-Programmen gezeigt, können Zentralbanken wenig bewirken – vor allem keine notwendigen Strukturänderungen durchführen. Trotz QE sollten Anleger die Grundtugenden des Veranlagens auch in der aktuellen Situation  beachten: Streuung über Asset Klassen und Emittenten, Laufzeiten auf den individuellen Veranlagungshorizont ausrichten. Und die Ertragserwartungen grundsätzlich herunterschrauben. In einem Umfeld von kaum Produktivitätswachstum, hoher Arbeitslosigkeit, damit einhergehend niedrigem Lohndruck, deswegen unseres Erachtens wahrscheinlich nur vorübergehend etwas steigender Inflation, werden reale Wachstumsraten tief bleiben und damit auch die Ertragsmöglichkeiten an den Kapitalmärkten."

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