Aktuelle Frage im Economics Forum:
„Wie beurteilen Sie die bisherige Wirkung des EZB QE-Programms und welche Chancen beziehungsweise Risiken sollten europäische Investoren im weiteren Verlauf der Anleihekäufe unbedingt im Fokus behalten?“
Current Question in the Economics Forum:
“How do you assess the effect of the ECB’s bond purchases to date and what chances and risks should European investors focus on in the further course of the QE program?”
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Hans Köck, Investment Strategist, Pioneer Investments Austria (02.06.2015):
„Durch das QE der EZB ist die Neuemission von Euro-Staatsanleihen quasi ein „Non-Event“. Bis September 2016 bleibt das Programm ein wesentlicher Treiber des Renditeniveaus, der Spreads und der Performance von Anleihen. Für die Dauer des QE-Programms wird die EZB in den meisten Staaten mehr als das Netto-Emissionsvolumen (Neuemissionen minus Tilgungen) der jeweiligen Länder kaufen, d.h. mehr als 100% des Nettoabsatzes. Die Budgetdefizite fallen gegenüber 2014, das Wachstum erholt sich, Steuereinnahmen steigen, damit emittieren die Staaten weniger, gleichzeitig tritt die EZB als Käufer auf. Damit hat das Programm stärkere Auswirkungen als in den USA, wo zum Zeitpunkt der drei QE-Programme das Budgetdefizit und damit die Emission von Anleihen deutlich höher waren als in der Eurozone.
Die Aktienmärkte preisen eine Erholung der Wirtschaft ein, wie der deutliche Anstieg seit Ankündigung des Programms zeigt. Wenn die Gewinnentwicklung der Unternehmen aufgrund der sich verbessernden Konjunktur ihre positive Dynamik beibehält, besteht weiterhin Potenzial für die Aktienmärkte.
Erholen sich Wirtschaft und Inflation, werden die Anleihenmärkte das Ende der Anleihekäufe irgendwann vorwegnehmen und der Druck auf die Anleihezinsen steigen.“